Ergebnisse aus dem Volontäreinsatz von Studentinnen im Massailand

Results from the voluntary work of students in Maasailand

(English & Swahili version see below)

Anfang Juli logierte eine Gruppe mit 8 StudentInnen und ihrer Organisatorin Corey W. aus einer Universität in den Niederlanden für einige Tage in unserem Gästehaus in Loiborsoit, bevor sie an verschiedene Einsatzorte im Massailand verteilt wurden. Zwei der StudentInnen, Jeanne Foltzer (19) und Malka van Hassel (20) des University College Utrecht (Niederlande) hatten sich für den Einsatzort in Loiborsoit entschieden und haben letzte Woche ihre Volontärarbeit abgeschlossen. Sie haben ihr sechswöchiges Forschungspraktikum bei ENKAINA-E-RETOTO wie folgt zusammengefasst:

Unsere Forschung fokussierte sich darauf, die Faktoren zu erfassen, die bei Massai-Mädchen im Dorf Loiborsoit zu hohen Austrittzahlen in den Schulen führen. Ziel war es, die Fälle von Schulabbrüchen von Massai-Mädchen in komplexer Weise zu erklären und mehr Informationen über die Art und Weise zu vermitteln, wie die Kultur und Praktiken der Massai aufgebaut sind. Zu diesem Zweck hatten wir Einzelpersonen und Gruppen aus drei Kategorien interviewt: Familien, die in Bomas leben, Schüler in der Schule sowie Dorfvorsitzende von Loiborsoit. Diese Studie entdeckte fünf Hauptfaktoren, die zu niedrigen Bindungsraten bei Massai-Mädchen aus Loiborsoit führen. Als Hauptgrund wurde erkannt, wie Armut den Übergang zur weiterführenden Schule behindert. Der zweite Faktor bewertete die Herausforderungen im schulischen Umfeld, darunter Entfernung, fehlendes Essen in der Schule, Sprachbarrieren und Strafen. Dieses Ergebnis zeigte auch, dass Jungen ab dem Eintritt in die Moran-Altersgruppe zusätzliche Schwierigkeiten mit der Bestrafung haben. Drittens tragen der Platzmangel, die Hausarbeit und das mangelnde Bildungswissen der Eltern dazu bei, dass die Konzentration der Schüler zu Hause gering ist. Das vierte Ergebnis untersuchte den Einfluss sozialer Beziehungen auf verschiedenen Ebenen auf die Zahlen früher Austritte von Mädchen aus der Schule. Schließlich war die Geschlechterdiskriminierung, mit der Mädchen konfrontiert sind, am deutlichsten durch das System des Brautpreises, die Befürchtungen und die Verhinderung einer frühen Heirat und den Kulturmix in der Schule sowie durch die soziokulturelle Präferenz von Jungen zu erkennen. Ein umfassenderes Verständnis, wie es von den in der Gegend lebenden Interview-Teilnehmenden erklärt wurde, wird der Gemeinde hoffentlich dabei helfen, die Verbleibquote von Mädchen in der Schule zu verbessern. Den vollständigen Forschungsbericht findet man hier als PDF (in English).
Während der gesamten Erfahrung haben wir wertvolle Erkenntnisse über die Organisation gewonnen, vor allem aber über alle Menschen, mit denen wir sprechen und von denen wir direkt lernen konnten. Unser besonderer Dank gilt Secky Andrea Kippy, die uns während des gesamten Praktikums als Übersetzerin und Dolmetscherin zur Seite stand. Abschließend möchten wir auch Lengai, Kalanga und der ganzen Familie für den herzlichen Empfang und die Zeit danken, die sie in die Verwirklichung unserer Pläne gesteckt haben…

Results from the voluntary work of students in Maasailand

At the beginning of July, a group of 8 students and their organizer Corey W. from a university in the Netherlands stayed at our guest house in Loiborsoit for a few days before being distributed to various locations in Maasailand. Two of the students, Jeanne Foltzer (19) and Malka van Hassel (20) from University College Utrecht (Netherlands) had decided to work in Loiborsoit and had now completed their volunteer work last week. They have attached the six-week research internship at ENKAINA-E-RETOTO as follows:

The research aims to explore the factors that lead to low retention rates in schools among Maasai girls in the village of Loiborsoit. The goal was to explain the drop out cases of Maasai girls in school in a complex way, and include more information about the way the Maasai culture and practices are set up. To do this, we interviewed individuals and groups from 3 categories: families living in bomas, students in school and the chairman of Loiborsoit “A”. This study discovered five main factors that lead to low retention rates among Maasai girls from Loiborsoit. The first finding explained how poverty hinders the transition to secondary school. The second factor assessed the challenges encountered in school environments including distance, absence of food at school, language barriers and punishments. This finding also revealed that boys have an additional struggle with punishment once entering the Moran age group. Thirdly, the lack of space, domestic chores and poor parental knowledge on education contribute to low levels of concentration in the homes of the students. The fourth finding evaluated the impact of social relations at different scales on girls’ retention rates in school. Lastly, the gender discrimination girls face was most visible through the system of bride price, the fears and prevention of early marriage and culture mix in school, and through the socio-cultural preference of boys. Hopefully, a more complete understanding, as explained by the participants living in the area, will help the community to improve the retention rates of girls in school. For the full research report see the attached PDF.
During the experiences as a whole, we gained rich insights from the organization but especially from all people we were able to talk with and learn from. We would like to specifically thank Secky Andrea Kippy, who has worked with us as a translator and interpreter during the entirety of the internship. Then, we would like to warmly thank Lengai, Kalanga and the family as a whole, for the warm welcome and all the time they put into helping to make our plans reality…