Statuten
Vereinsgeschichte
Gründungsmitglied Markus Heeb schreibt:
Alles hat in den frühen 1990er Jahren mit einem Besuch in einer Massaiboma im Simanjiro-Distrikt (Nordtansania) begonnen. Die Herzlichkeit dieser Menschen, das Leben dieses stolzen Hirtenvolkes, ihre Ausdruckskraft zogen mich in ihren Bann und bis heute fasziniert mich die Lebensweise der Massai immer wieder von Neuem.
Darauf hin folgten Wochen, Monate und Jahre, die ich zusammen mit den Massai in der Steppe verbringen durfte. Jedes Jahr kehrte ich für einige Monate in meine „neue Heimat“ zurück und die Massai nahmen mich immer wieder mit auf ihre Streifzüge in die nahe Natur, sei es zum Kühehüten oder einfach für einen Besuch in eine entlegene Boma von Verwandten. Immer wieder lernte ich neue, interessante Menschen kennen. Auch die Natur im Massailand birgt so viel Wundervolles.



Liebevoll und auch mit viel Humor, haben die Massai immer wieder versucht mir ihre Lebensweise nahe zu bringen. Wir haben zusammen Tage und Wochen teils durstig beim Kühehüten draussen in der Wildnis verbracht und uns dabei beim Speerwerfen geübt oder nebenbei immer wieder viel Interessantes, wie essbare Knollen und Wurzeln, Nüsse und auch karge Beeren und Früchte entdeckt.
Wir haben dabei etliche abenteuerliche Nächte unter freiem Himmel, mit dem Vieh in einem Dornenkral verbracht. Am Morgen und Abend wurden wir mit frischer Kuhmilch versorgt. Dann kamen wir manchmal nach wochenlangen Strapazen wieder voller Freude in die Bomas zu den Massaifrauen und den Kindern zurück, wo wir zusammen mit anderen Moranis (Jungkriegern) getanzt hatten und über gemeinsam Erlebtes lachen und schmunzeln konnten.



Eine tiefe Freundschaft zu diesen Menschen entstand und ich habe versucht mit den Augen der Massai zu betrachten; mir Fremdes ohne Vorurteile anzusehen und es versucht zu verstehen.
All das „anfänglich Fremde“ habe ich dabei lieben und schätzen gelernt!
Massai, die seit ihrer frühester Kindheit gelernt haben, in einer auf den ersten Blick sehr lebensfeindlichen Wildnis zu überleben, verfügen über ein enormes Wissen, Feingespür und Fertigkeiten in vielen Bereichen der Wildnis. Dies macht sie zu wahren Überlebenskünstlern. Sei es auf der Suche nach Trinkwasser, beim Fährtenlesen oder beim Finden von essbaren Wurzeln und Knollen, sowie von speziellen Heilpflanzen. Meines Erachtens gebührt solchen, nach westlichem Masstab ungebildeten Menschen grösste Beachtung. Die Massai haben in unserer immer mehr „naturverarmten Zeit“ einen unsagbaren grossen Schatz für die Menschheit bewahrt.



Diesen Schatz gilt es zu schützen und zu bewahren! Ich bin ihnen sehr dankbar für alles, was sie mir in all den Jahren mit viel Geduld versucht haben beizubringen. Es ist und war nie meine Absicht ein Buch über meine Erfahrungen zu schreiben. In Liebe und Achtung gegenüber all meinen vielen Massai-Freunden, bin ich ihnen stets in tiefster Dankbarkeit verbunden!
Aufgrund meiner Erzählungen kamen immer wieder Freunde/Innen aus Europa nach Tansania ins Massailand zu Besuch. In der Schweiz haben sie weiteren Freunden über ihre Erfahrungen und dem Leben bei den Massai berichtet.



Viele der Besucher waren ebefalls von der besonderen Lebensweise und der Massaikultur fasziniert. Im Gebiet des Simanjiro-Distriktes oder im Ngorongoro Conservation Area in Tansania, konnten sie sich dabei auch selber ein Bild über die vielfältigen Probleme der Massai machen..
Durch diesen Freundeskreis wurde im Jahre 2005 der Verein „enkaina-e-retoto“ gegründet und dank eigener Initiative der Massai, sowie tatkräftiger und finanzieller Unterstützung vieler Freund/Innen und Privater Unternehmen, konnten bald einige Projekte zur Selbsthilfe im Massailand gestartet werden.


